Empathie im Marketing – besonders angesagt im Markt der Altenhilfe
Während der vielen Jahre, die ich mich mit Marketing, Belegungsmanagement und Mitarbeitertraining für Einrichtungen im Markt der Altenhilfe und Pflege beschäftige, ist immer wieder deutlich geworden, welch hohen Stellenwert die Empathie in diesem Bereich hat. Ohne Empathie lässt sich langfristig kein positives Image für die einzelne Einrichtung und auch nicht für die Trägergesellschaft aufbauen. Empathie ist aus meiner Sicht die unerlässliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Marketing – und das nicht nur im Pflegemarkt.
Ein reflektierendes sich Einfühlen in die Gefühlswelt des anderen und das Wahrnehmen der Komplexität eines anderen Menschen gehört unabdingbar zum individuellen Beziehungsmarketing und das ist die Basis für den Erfolg.
Dabei ist es ganz wichtig, dass die Verantwortung für das Belegungsmanagement, Marketing oder Employer Branding nicht nur Sache der Vertriebs- oder Marketingabteilung oder des Bereichs Unternehmenskommunikation ist, sondern, dass jeder einzelne Mitarbeiter – von der Geschäftsführung bis hin zum Hausmeister oder zur Mitarbeiterin in der Unterhaltsreinigung Verantwortung trägt. Dazu bedarf es mittunter der Schulung der Mitarbeiter, um dieses Bewusstsein zu schaffen. Die Vorbildfunktion der Führungskräfte ist hier wie überall nicht zu unterschätzen.
Wenn die Voraussetzungen übersehen werden, können seitens der Marketingabteilung die aufwendigsten und eindrucksvollsten Kampagnen entwickelt und die aufsehenerregendsten Maßnahmen ergriffen werden – der Aufwand verpufft , ohne die Menschen, die mit Empathie und Begeisterung zum Erfolg beitragen. Und diese Menschen brauchen Aufmerksamkeit, Verständnis und ernst gemeinte Wertschätzung. Dann werden sie positiv über „ihr“ Unternehmen – ihren Arbeitgeber – sprechen, egal wo sie sich gerade aufhalten. Und Sie ahnen es, es gibt unzählige potentielle Kunden und potentielle neue Mitarbeiter, die heute allerorten gesucht werden.
Häufig erlebe ich, dass Firmen diese Chancen nicht nutzen, weil sie die Tatsache nicht ernst nehmen, dass alle Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) Verkäufer des Images sind. Sie übersehen, dass jeder Lieferant und Dienstleister potentiell Werbung für das Unternehmen oder eben genau das Gegenteil machen kann.
Wenn Auszubildende sich nicht wohl fühlen, darf man sich nicht wundern, dass sich immer weniger intelligente junge Leute bewerben. Die jungen Menschen sind heute bestens vernetzt! Negatives „Empfehlungsmarketing“ ist hier sehr wirksam!
Ziel sollte es doch sein, alle Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden (im Bereich der Pflege also Bewohner und Angehörige) so zu behandeln, dass sie vor lauter Begeisterung „Empfehlungsmarketing“ auf jeder Ebene betreiben.
Empathisches Marketing findet ständig statt, rund um die Uhr von jedem Mitarbeiter. Dabei geht es nicht darum, dass die eigenen Produkte oder Fähigkeiten besonders angepriesen werden, sondern, dass man einfach freundlich, offen und ehrlich mit anderen Menschen umgeht.